Lexikon für Immobilienverkauf und Immobilienkauf

Willkommen zu unserem umfassenden Immobilienlexikon für Kauf und Verkauf.

Hier finden Sie alle wichtigen Begriffe und Definitionen, die Sie beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie wissen sollten. Egal ob Sie ein Haus, eine Wohnung oder ein Grundstück erwerben oder veräußern möchten – unser Lexikon bietet Ihnen wertvolle Informationen.

Wir sind an Ihrer Seite, wenn es um Ihren erfolgreichen Immobilienverkauf oder -kauf im Ruhrgebiet und Münsterland geht!

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Ein Annuitätendarlehen ist eine Form der langfristigen Fremdfinanzierung, die häufig für den Kauf oder Bau einer Immobilie verwendet wird. Bei einem Annuitätendarlehen zahlt der Kreditnehmer regelmäßig, meist monatlich, eine gleichbleibende Rate an den Kreditgeber zurück. Diese Rate setzt sich aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammen. Während die Zinsen zu Beginn der Laufzeit am höchsten sind und die Tilgung gering ist, ändert sich das Verhältnis im Laufe der Zeit zugunsten der Tilgung.

Die Aufklärungspflicht, auch als Offenbarungspflicht bezeichnet, bezieht sich auf die rechtliche Verpflichtung eines Verkäufers oder Vermieters, potenzielle Käufer oder Mieter über alle relevanten Informationen bezüglich einer Immobilie zu informieren. Dazu gehören unter anderem bekannte Mängel, Belastungen oder rechtliche Besonderheiten, die den Wert oder die Nutzung der Immobilie beeinflussen könnten. Die Aufklärungspflicht dient dem Schutz des Käufers oder Mieters vor versteckten Mängeln oder Risiken und ist ein wichtiger Bestandteil des Immobilienkaufs- oder Mietprozesses.

Eine Auflassungsvormerkung ist eine Eintragung im Grundbuch, die den Erwerber einer Immobilie vor dem endgültigen Eigentumsübergang schützt. Sie wird im Rahmen eines Immobilienkaufsvertrags durch den beurkundenden Notar beantragt und im Grundbuch eingetragen. Sie sichert dem Käufer das Recht auf Eigentumsübertragung, auch wenn der Verkäufer während des Übergangszeitraums insolvent wird oder die Immobilie anderweitig belastet wird.

Die Außenprovision ist eine Vergütung, die an einen externen Makler oder Vermittler gezahlt wird, der eine Immobilie nachgewiesen oder bei der Vermittlung eines Immobiliengeschäfts beteiligt ist. Sie deckt die Dienstleistungen des externen Maklers, wie etwa die Aufbereitung und Besorgung der für den Verkauf notwendigen Unterlagen, Präsentation der Immobilie für Kaufinteressenten, Suche nach potenziellen Käufern oder Mietern, die Besichtigung der Immobilie und die Vertragsverhandlungen, ab. Die Außenprovision variiert je nach Makler und Vereinbarung und wird üblicherweise in Form eines prozentualen Anteils am Kauf- oder Mietpreis berechnet.

Die Automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) ist das Nachfolgesystem der Flurkarte. Sie ist ein digitales Kartensystem, das die genaue Lage, Größe und Form von Grundstücken sowie deren Bebauung und Nutzung darstellt. Sie wird von den Katasterämtern geführt und dient als Grundlage für die Verwaltung und Dokumentation von Liegenschaften. Die ALK bietet einen schnellen und einfachen Zugriff auf aktuelle Informationen über Grundstücke und ist ein wichtiges Werkzeug für Planer, Vermesser, Architekten und Immobilienfachleute.

Eine Baulast ist eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung, die auf einem Grundstück lastet und bestimmte Bauvorhaben oder Nutzungseinschränkungen regelt. Baulasten werden im Baulastenverzeichnis der zuständigen Bauaufsichtsbehörde eingetragen und können beispielsweise die Verpflichtung zur Offenhaltung von Bauflächen, die Duldung von Leitungen oder das Verbot von Bauvorhaben enthalten. Baulasten können die Bebaubarkeit und den Wert eines Grundstücks beeinflussen und müssen bei der Immobilienbewertung und -transaktion berücksichtigt werden.

Das Baulastenverzeichnis ist ein behördliches Register, das alle eingetragenen Baulasten eines Grundstücks oder einer Liegenschaft enthält. Es wird von der zuständigen Bauaufsichtsbehörde geführt und dient der öffentlichen Dokumentation und Einsichtnahme von Baulasten. Das Baulastenverzeichnis informiert über die Art, den Umfang und die rechtliche Wirkung der Baulasten und ist ein wichtiges Informationsinstrument für Eigentümer, Käufer, Behörden und andere Interessengruppen im Zusammenhang mit Bauvorhaben und Immobilientransaktionen.

Ein Bauträger ist ein Unternehmen oder eine Person, die Bauvorhaben initiiert, plant und umsetzt. Bauträger sind in der Regel für die Entwicklung von Bauprojekten verantwortlich, von der Akquisition des Grundstücks über die Planung und den Bau bis hin zur Vermarktung der fertigen Immobilie. Sie haben entweder die erforderlichen Gewerke zum Bau komplett oder teilweise im eigenen Unternehmen oder bedienen sich an externen Dienstleistern. Sie übernehmen dabei oft auch die Bauleitung und die Koordination aller beteiligten Gewerke. Bauträger können sowohl private Unternehmen als auch öffentliche Institutionen sein und sind eine wichtige Akteurin im Immobiliensektor.

Ein Bebauungsplan ist ein verbindlicher Bauleitplan, der von den Gemeinden im Rahmen der Bauleitplanung aufgestellt wird. Er legt fest, wie ein bestimmtes Gebiet genutzt werden darf und welche Art von Bebauung dort zulässig ist. Der Bebauungsplan enthält unter anderem Festsetzungen zu Art und Maß der baulichen Nutzung, zur Anzahl der Geschosse, zu Bauweise, zur Dachform, zu zulässigen Farben und Materialien, zur Erschließung sowie zu Grünflächen und Verkehrsflächen. Er ist für Bauherren und Investoren maßgeblich, da er die rechtlichen Rahmenbedingungen für Bauprojekte festlegt und eine verlässliche Grundlage für die Planung und Genehmigung von Bauvorhaben bildet.

Die Beleihungsgrenze ist der maximale Anteil des Beleihungswerts einer Immobilie, den eine Bank oder ein Kreditinstitut im Rahmen einer Immobilienfinanzierung bereit ist zu finanzieren. Sie stellt einen Sicherheitspuffer für die Bank dar und gibt an, bis zu welchem Wert die Immobilie beliehen werden kann, ohne dass die Bank ein zu hohes Risiko eingeht. Die Beleihungsgrenze wird in der Regel in Prozent des Beleihungswerts angegeben und kann je nach Kreditinstitut und Bonität des Kreditnehmers variieren.

Der Beleihungswert ist der geschätzte Wert einer Immobilie, der von einer Bank oder einem Kreditinstitut als Grundlage für die Beleihung und die Kreditvergabe verwendet wird. Er dient dazu, das Risiko des Kreditgebers zu bewerten und festzulegen, wie viel Geld auf Basis des Immobilienwerts verliehen werden kann. Der Beleihungswert wird in der Regel durch eine Immobilienbewertung oder eine Wertermittlung ermittelt und berücksichtigt verschiedene Faktoren wie Lage, Größe, Zustand und Marktentwicklung der Immobilie. Er ist ein wichtiger Parameter für die Kreditvergabe und beeinflusst die Konditionen einer Immobilienfinanzierung. Der Beleihungswert ist nicht zu verwechseln mit dem Kaufpreis oder dem Marktwert einer Immobilie. Denn dieser liegt höher, da die Bank bei der Errechnung des Beleihungswertes einen Sicherheitsabschlag für den Fall einer Zwangsversteigerung einkalkuliert.

Bereitstellungszinsen sind Zinsen, die ein Kreditnehmer an die Bank zahlen muss, wenn ein Darlehen zwar bereitgestellt, aber noch nicht in Anspruch genommen wurde. Sie fallen insbesondere bei Baufinanzierungen an, wenn der Kreditnehmer das Darlehen nicht bis zu einem vereinbarten Zeitpunkt abruft. Bereitstellungszinsen sollen die Bank für entgangene Zinsgewinne entschädigen. Sie werden in der Regel als prozentualer Satz auf den nicht abgerufenen Darlehensbetrag berechnet.

Ein Bieterverfahren ist eine besonder Art der Verkaufsstrategie. Sie wird bei Immobilienverkäufen angewendet um den besten Preis für eine Immobilie zu erzielen. Dabei werden potenzielle Käufer dazu aufgefordert, verbindliche Gebote für die Immobilie abzugeben, die dann vom Verkäufer geprüft und verglichen werden. Anders als bei einer Auktion gibt es beim Bieterverfahren keinen festen Zeitpunkt für den Abschluss des Verkaufs, sondern der Verkäufer behält sich das Recht vor, das Angebot anzunehmen, das seinen Preisvorstellungen am nächsten kommt oder am attraktivsten ist. Das Bieterverfahren ermöglicht es dem Verkäufer, aus einer Vielzahl von Angeboten das beste auszuwählen und den höchstmöglichen Verkaufspreis zu erzielen.

Der Cashflow ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl. Sie gibt an, wie viel liquide Mittel ein Unternehmen oder eine Immobilie innerhalb eines bestimmten Zeitraums generiert. Er zeigt die tatsächlichen Geldzuflüsse und -abflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit und gibt Auskunft darüber, ob ein Unternehmen oder eine Immobilie genügend Barmittel erwirtschaftet, um laufende Kosten zu decken und Investitionen zu tätigen. Ein positiver Cashflow signalisiert finanzielle Gesundheit, während ein negativer Cashflow darauf hinweist, dass mehr Geld ausgegeben als eingenommen wird. Der Cashflow ist wichtig für die Bewertung der finanziellen Leistungsfähigkeit und Stabilität.

Die Courtage ist auch als Maklerprovision bekannt. Sie ist die erfolgsabhängige Vergütung, die ein Immobilienmakler für seine Vermittlungsdienste erhält. Sie wird fällig, wenn der Makler erfolgreich einen Kauf- oder Mietvertrag nachgewiesen oder vermittelt hat. Die Höhe der Courtage ist in der Regel als Prozentsatz des Kauf- oder Mietpreises festgelegt und variiert je nach Region und Art der Immobilie. In Deutschland beträgt die Courtage bei Immobilienkäufen meist zwischen 3% und 7% des Kaufpreises. Bei Mietverträgen beträgt sie oft ein bis zwei Monatsmieten. Die Zahlung der Courtage erfolgt bei Immobilienkäufen/-verkäufen in der Regel je zur Hälfte durch den Verkäufer und den Käufer. Bei Vermietung erfolgt die Zahlung der Provision in der Regel durch den Vermieter.

Das Disagio, auch Abgeld oder Damnum genannt, ist der Betrag, um den der Auszahlungsbetrag eines Darlehens gekürzt wird. Es stellt eine Art Vorauszahlung der Zinsen dar und wird häufig bei der Aufnahme eines Kredits vereinbart, um die laufenden Zinszahlungen zu reduzieren. Das Disagio wird bei der Auszahlung des Darlehensbetrags abgezogen, wodurch der Kreditnehmer weniger Geld erhält, als er im Kreditvertrag vereinbart hat. Das Disagio kann steuerliche Vorteile bieten, da es sofort als Werbungskosten absetzbar ist. Es beeinflusst den effektiven Jahreszins und sollte bei der Kreditentscheidung berücksichtigt werden.

Der Effektivzins, auch effektiver Jahreszins genannt, ist die Kennzahl, die die tatsächlichen Kosten eines Kredits oder Darlehens angibt. Im Gegensatz zum nominalen Zinssatz berücksichtigt der Effektivzins auch alle zusätzlichen Kosten wie Bearbeitungsgebühren, Disagio und sonstige Nebenkosten, die im Zusammenhang mit dem Kredit anfallen. Der Effektivzins gibt dem Kreditnehmer eine realistische Vorstellung von den tatsächlichen finanziellen Belastungen und ermöglicht einen besseren Vergleich verschiedener Kreditangebote. Er wird in Prozent pro Jahr angegeben und ist eine wichtige Größe bei der Bewertung der Attraktivität eines Darlehens.

Das Eigenkapital ist der Teil des Kapitals, der von den Eigentümern eines Unternehmens oder einer Immobilie eingebracht wird und nicht durch Fremdkapital finanziert ist. Es dient als finanzielle Basis für Investitionen, Projekte und Geschäfte und trägt zum langfristigen Vermögen und zur Stabilität bei. Beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie kann das Eigenkapital eine Rolle spielen, indem es beispielsweise als Eigenanteil für eine Finanzierung verwendet wird oder den Wert des Eigenbesitzes des Eigentümers darstellt.

Eine Einliegerwohnung ist eine kleinere, abgeschlossene Wohnung innerhalb eines Einfamilienhauses oder einer anderen Wohnimmobilie. Sie verfügt in der Regel über einen eigenen Zugang und ist vollständig ausgestattet, sodass sie unabhängig vom restlichen Wohnbereich genutzt werden kann. Einliegerwohnungen werden häufig vermietet oder für Familienangehörige genutzt. Sie bieten eine flexible Wohnlösung und können zusätzliche Einnahmen für den Eigentümer generieren.

Die Erbpacht ist eine besondere Form des Grundstücksrechts, bei der ein Grundstückseigentümer einem anderen das Recht einräumt, das Grundstück gegen Zahlung eines Erbbauzinses über einen festgelegten Zeitraum zu nutzen und zu bebauen. Der Erbpachtvertrag regelt die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien und kann eine Laufzeit von mehreren Jahrzehnten oder Jahrhunderten haben. Eine gesetzliche Regelung zu einer Mindest- oder Höchstdauer gibt es nicht. Die Erbpacht ermöglicht es, trotz begrenzten Eigenkapitals oder fehlender Finanzierungsmöglichkeiten, eine langfristige Nutzung oder Investition in eine Immobilie zu tätigen, und kann für Erwerber eine alternative Form des Immobilienbesitzes darstellen. Es ist zu beachten, dass der Erbpachtzins im Laufe der Vertragsdauer erheblich steigen kann.

Erschließungskosten sind die Kosten, die für die Herstellung der baulichen und technischen Infrastruktur eines Grundstücks anfallen. Dazu gehören unter anderem die Kosten für den Anschluss an das öffentliche Straßen-, Wasser-, Abwasser-, Strom- und Gasnetz sowie die Errichtung von Gehwegen, Beleuchtung und sonstigen öffentlichen Einrichtungen. Erschließungskosten sind eine wesentliche Voraussetzung für die Bebauung eines Grundstücks. Die Kommune zieht den Grundstückseigentümer zur Kostentragung heran. Die Höhe der Erschließungskosten variiert je nach Lage und Umfang der notwendigen Maßnahmen und wird von den zuständigen Behörden festgelegt. Sie können erheblich sein und sind bei der Kostenkalkulation unbedingt zu berücksichtigen.

Ein Exposé ist ein Dokument oder eine Präsentation, das alle relevanten Informationen und Daten zu einer Immobilie enthält und zur Vermarktung und Präsentation gegenüber potenziellen Käufern oder Mietern dient. Das Exposé umfasst typischerweise Angaben zur Lage, Größe, Ausstattung, Preisen, Fotos und Grundrisse der Immobilie sowie weitere wichtige Informationen, die für Interessenten relevant sind. Ein professionell gestaltetes und aussagekräftiges Exposé kann dazu beitragen, das Interesse potenzieller Käufer oder Mieter zu wecken und den Vermarktungsprozess zu unterstützen.

Ein Fälligkeitsdarlehen, auch Endfälligkeitsdarlehen genannt, ist eine Darlehensform, bei der der gesamte Kreditbetrag am Ende der Laufzeit in einer Summe zurückgezahlt wird. Während der Laufzeit zahlt der Kreditnehmer nur die anfallenden Zinsen. Ein Fälligkeitsdarlehen bietet die Vorteile niedriger monatlicher Zahlungen. Der Kreditnehmer muss allerdings sicherstellen, dass er die Rückzahlungssumme am Ende der Laufzeit bereitstellen kann und benötigt häufig eine Lebensversicherung mit einer ausreichenden Versicherungssumme.
In der Baufinanzierung wird heute selten auf ein Fälligkeitsdarlehen gesetzt. Wer eine Immobilie erwerben möchte, setzt meist auf ein Annuitätendarlehen.

Eine Finanzierungsbestätigung ist ein schriftliches Dokument oder eine Erklärung eines Finanzinstituts, das bestätigt, dass einem Käufer die Finanzierung für den Kauf einer Immobilie zugesagt wurde. Die Finanzierungsbestätigung enthält typischerweise Angaben zur Höhe des Darlehens, den Zinssatz, die Laufzeit und andere Konditionen der Finanzierung und dient als Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit des Käufers. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Kaufprozesses und wird oft vom Verkäufer oder Makler angefordert, um die Seriosität und Zahlungsfähigkeit des Käufers zu überprüfen.

Eine Flurkarte ist ein amtliches Dokument. Sie wird auch Liegenschaftskarte oder Katasterkarte genannt. Die Flurkarte dient zur genauen Darstellung von Grundstücken innerhalb einer Flur. Sie wird vom Katasteramt geführt und zeigt die Grenzen und Lage der einzelnen Grundstücke sowie deren Größe und Lagebezeichnungen. Flurkarten enthalten wichtige Informationen für Eigentümer, Käufer, Vermesser und Planer und sind eine unverzichtbare Grundlage bei Grundstückstransaktionen, Bauvorhaben und Grundstücksvermessungen. Die Flurkarte hilft bei der Identifizierung und Abgrenzung von Grundstücken. Mittlerweile werden alle Flurkarten in Deutschland von der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) abgebildet.
ACHTUNG: Die Grundstücksgröße im Grundbuch kann von der Grundstücksgröße der Flurkarte abweichen. Bei der Größe des Grundstücks hat im Zweifel die Flurkarte Recht (sie genießt öffentlichen Glauben), bei der Größe des Gebäudes zählt das Grundbuch!

Ein Flurstück ist die kleinste Einheit im Liegenschaftskataster und bezeichnet ein genau vermessenes und abgegrenztes Grundstück innerhalb einer Flur. Jedes Flurstück hat eine eindeutige Nummer, die sogenannte Flurstücksnummer, die es im Kataster eindeutig identifiziert. Flurstücke sind die Grundlage für Grundstücksverträge, -bewertungen und -belastungen. Sie sind in der Flurkarte und im Grundbuch eingetragen und spielen eine wichtige Rolle bei allen rechtlichen und wirtschaftlichen Vorgängen, die das Grundstück betreffen. Ein Grundstück kann aus einer oder auch mehrere Flurstücken bestehen.

Ein Flurstück ist die kleinste Einheit im Liegenschaftskataster und bezeichnet ein genau vermessenes und abgegrenztes Grundstück innerhalb einer Flur. Jedes Flurstück hat eine eindeutige Nummer, die sogenannte Flurstücksnummer, die es im Kataster eindeutig identifiziert. Flurstücke sind die Grundlage für Grundstücksverträge, -bewertungen und -belastungen. Sie sind in der Flurkarte und im Grundbuch eingetragen und spielen eine wichtige Rolle bei allen rechtlichen und wirtschaftlichen Vorgängen, die das Grundstück betreffen. Ein Grundstück kann aus einer oder auch mehrere Flurstücken bestehen.

Ein Geh- und Fahrrecht ist ein dingliches Recht, das einer Person das Recht einräumt, ein Grundstück zu betreten oder zu befahren, ohne selbst Eigentümer zu sein. Geh- und Fahrrechte können durch Grunddienstbarkeiten oder persönliche Dienstbarkeiten begründet werden und dienen beispielsweise dazu, Zufahrtswege zu erschließen, Nachbargrundstücke zu erreichen oder öffentliche Wege zu nutzen. Geh- und Fahrrechte können den Wert eines Grundstücks beeinflussen und müssen bei der Wertermittlung berücksichtigt werden.

Eine Gemarkung ist ein geografisch abgegrenzter Teil einer Gemeinde oder Stadt, der aus mehreren Fluren und Flurstücken besteht. Sie dient der räumlichen Gliederung und Verwaltung von Grundstücken und ist im Katasteramt eingetragen. Jede Gemarkung hat einen eigenen Namen und ist in der Regel historisch gewachsen.

Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, das alle Grundstücke und deren rechtlichen Verhältnisse dokumentiert. Es wird vom Grundbuchamt geführt und enthält Informationen über Eigentümer, Rechte und Belastungen wie Hypotheken, Grundschulden und Dienstbarkeiten. Das Grundbuch ist in Abteilungen unterteilt, die jeweils unterschiedliche Informationen enthalten. Mit Ausnahme des Bestandsverzeichnisses genießen Eintragungen im Grundbuch öffentlichen Glauben. Das heißt, sie werden als richtig und vollständig angesehen. Es ist ein unverzichtbares Instrument zur Sicherung von Grundstücksrechten und zur Durchführung von Immobilientransaktionen. Belastungen wie z.B. Wege-, Fahr- oder Leitungsrechte sind nicht im Grundbuch, sondern im Baulastenverzeichnis erfasst. Bei einem Immobilienkauf darf ein Grundbuchauszug für die Erstellung notarielle Beurkundung oder eine Finanzierung nicht älter als drei Monate sein. Notare können Grundbuchauszüge in sekundenschnelle Online abrufen.

Ein Grundbucheintrag ist die Eintragung eines Rechts oder einer Belastung in das Grundbuch, das amtliche Verzeichnis aller Grundstücke und ihrer Eigentümer. Der Grundbucheintrag dient als Nachweis und Sicherung von Eigentumsrechten, Grundpfandrechten, Dienstbarkeiten und sonstigen dinglichen Rechten an Grundstücken. Er erfolgt aufgrund eines notariellen Vertrags oder einer gerichtlichen Entscheidung und wird von einem Grundbuchamt geführt. Ein korrekter Grundbucheintrag ist für Rechtssicherheit und Kreditwürdigkeit im Zusammenhang mit Immobilienkauf und -verkauf unerlässlich. Mit Ausnahme des Bestandsverzeichnisses genießen Eintragungen im Grundbuch öffentlichen Glauben. Das heißt, sie werden als richtig und vollständig angesehen.

Eine Grunddienstbarkeit ist ein dingliches Recht. Es ist in Abteilung II im Grundbuch eingetragen. Ein Grunddienstbarkeit erlaubt einem Grundstückseigentümer, bestimmte Nutzungen auf einem benachbarten Grundstück vorzunehmen oder zu unterlassen bzw. auf seinem Grundstück zulassen muss oder zu unterlassen hat. Beispiele sind Wegerechte, Leitungsrechte oder das Recht auf eine bestimmte Aussicht. Eine Grunddienstbarkeit kann unter anderem notwendig werden, wenn das sogenannte herrschende Grundstück nur über das angrenzende dienende Grundstück erreichbar ist. In diesem Fall regelt die Grunddienstbarkeit z.B. die Ausübung von Wegerechten am dienenden Grundstück. Die Grunddienstbarkeit ist im Grundbuch eingetragen und bleibt auch bei Eigentümerwechsel bestehen. Sie dient der Sicherung langfristiger Nutzungsrechte und kann sowohl zugunsten von Privatpersonen, Unternehmen oder von öffentlichen Einrichtungen bestellt werden. Grunddienstbarkeiten sind wertbeeinflussend und deshalb bei einer Marktwertermittlung zu berücksichtigen.

Die Grunderwerbsteuer ist eine Steuer, die beim Erwerb von Grundstücken und Immobilien anfällt. Sie wird vom Käufer entrichtet und beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises. Die Grunderwerbsteuer muss innerhalb eines Monats nach Abschluss des Kaufvertrags an das Finanzamt gezahlt werden. Sie ist eine wichtige Einnahmequelle für die Länder und wird zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben verwendet. Die Zahlung der Grunderwerbsteuer ist Voraussetzung für die Eintragung des neuen Eigentümers ins Grundbuch. Die Grunderwerbsteuer darf nicht mit der Grundsteuer erwechselt werden. Diese wird jährlich gezahlt und ist bei vermieteten Objekten auf die Mieter umlegbar.

Die Grundschuld ist ein dingliches Sicherungsrecht an einem Grundstück, das zur Absicherung von Krediten dient. Im Gegensatz zur Hypothek ist die Grundschuld nicht an eine konkrete Forderung gebunden und bleibt bestehen, auch wenn der Kredit zurückgezahlt wurde. Die Grundschuld wird im Grundbuch eingetragen und gibt dem Gläubiger (z.B. einer Bank) das Recht, das Grundstück zu verwerten, wenn der Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Sie bietet eine flexible und weit verbreitete Form der Kreditsicherung im Immobilienbereich. Die Löschung erfolgt nicht, wie bei der Hypothek automatisch, sondern muss gesondert beim Grundbuchamt beantragt werden. Hierfür ist die Zustimmung des Gläubigers Voraussetzung.

Die Grundschuldbestellung ist der formale Akt, bei dem eine Grundschuld an einem Grundstück bestellt und im Grundbuch eingetragen wird. Sie erfolgt in der Regel im Rahmen der Finanzierung eines Immobilienkaufs oder Bauvorhabens und dient als Sicherheit für das Darlehen. Der Eigentümer des Grundstücks und der Kreditgeber schließen hierzu einen Grundschuldvertrag ab, der notariell beurkundet wird. Die Eintragung der Grundschuld im Grundbuch stellt sicher, dass der Kreditgeber im Falle eines Zahlungsausfalls das Grundstück verwerten kann.

Die Grundsteuer ist eine direkte Steuer, die von den Eigentümern von Grundstücken und Gebäuden erhoben wird und an die Kommunen abgeführt wird. Sie wird auf Basis des Einheitswerts des Grundstücks und des Gebäudewerts berechnet und dient der Finanzierung kommunaler Aufgaben und Leistungen. Die Höhe der Grundsteuer richtet sich nach dem jeweiligen Hebesatz der Gemeinde und kann je nach Standort und Wert der Immobilie variieren. Die Grundsteuer ist eine regelmäßige finanzielle Verpflichtung für Immobilieneigentümer und muss bei der Kostenkalkulation und Finanzplanung berücksichtigt werden.

Das Hammerschlags- und Leiterrecht ist ein gesetzlich geregeltes Nachbarschaftsrecht, das es einem Grundstückseigentümer erlaubt, das Nachbargrundstück zu betreten, um notwendige Bau- oder Instandhaltungsarbeiten an seinem eigenen Grundstück durchzuführen. Dies umfasst das Anlehnen von Leitern oder das Verwenden von Werkzeugen. Der Nachbar muss den Zugang gestatten, sofern die Arbeiten nicht anders durchgeführt werden können und keine unverhältnismäßige Beeinträchtigung entsteht. In Nordrhein-Westfalen ist das Hammerschlags- und Leiterrecht in §24 NachbG-NW geregelt.

Die Immobilienrente, auch Umkehrhypothek genannt, umfasst die beiden Formen Leib- und Zeitrente. Sie ist eine Möglichkeit, dass in einer Immobilie gebundene Vermögen zu nutzen, ohne das Haus verkaufen zu müssen. Die jeweilige Form wird als Dienstbarkeit im Grundbuch eingetragen. Eigentümer, meist Senioren, erhalten dabei monatliche Zahlungen oder eine Einmalzahlung von einem Darlehensgeber. Die Immobilie dient als Sicherheit und bleibt im Besitz des Eigentümers. Der Eigentümer erhält eine ießbrauch oder ein Wohnrecht. Nach dem Tod des Eigentümers oder dem Auszug wird die Immobilie verkauft, und der Erlös dient zur Rückzahlung des Darlehens.

Die Innenprovision ist die Provision, die ein Immobilienmakler vom Verkäufer oder Vermieter einer Immobilie für seine Vermittlungsleistung erhält. Beim Verkauf eines Einfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung darf die Außenprovision nicht höher als die Innenprovision sein. Die Innenprovision ist in Deutschland gesetzlich geregelt und beträgt in der Regel zwischen drei und sieben Prozent des Kaufpreises. Bei einer Vermietung ist die Provision vom Besteller zu bezahlen. Sie beträgt in der Regel zwischen ein und zwei Nettokaltmieten. Sie dient als Entlohnung für die Maklerdienstleistung und wird bei erfolgreicher Vermittlung fällig.

Das Katasteramt ist eine Behörde, die für die Führung und Pflege des Liegenschaftskatasters zuständig ist. Es dokumentiert alle Grundstücke und deren Grenzen in einem bestimmten Gebiet und führt die entsprechenden Katasterkarten und -bücher. Im Liegenschaftskataster werden Informationen über Lage, Größe, Nutzung und Bebauung von Grundstücken sowie deren Eigentümer erfasst. Das Katasteramt arbeitet eng mit dem Grundbuchamt zusammen und stellt wichtige Daten für Vermessungen, Grundstücksgeschäfte und Bauvorhaben zur Verfügung. Die Flurstücksbezeichnung (Gemarkung, Flur, Flurstücksnummer) und die Liegenschaftskarte mit ihren Unterlagen, soweit diese Grenzen der einzelnen Grundstücke (Flurstücke) genißen den öffentlichen Glauben.

Ein Katasterauszug ist ein Auszug aus dem Liegenschaftskataster, einem behördlichen Register, das alle Grundstücke eines Gebiets mit ihren Grenzen und Lagebezeichnungen enthält. Der Katasterauszug liefert wichtige Informationen über die Flurstücke, Grundstücksgrenzen, Flächengrößen und andere Katasterdaten und dient als Nachweis für das Eigentum und die Lage von Grundstücken. Er wird oft im Zusammenhang mit Grundstücksvermessungen, Bauvorhaben, Grundbuchauszügen und Immobilientransaktionen verwendet und ist ein unverzichtbares Dokument für die Eigentums- und Grundstücksbewertung.

Kaufnebenkosten sind zusätzliche Kosten, die beim Erwerb einer Immobilie neben dem eigentlichen Kaufpreis anfallen. Dazu gehören Notarkosten, Grundbuchgebühren, Grunderwerbsteuer und gegebenenfalls Maklerprovisionen. Diese Kosten können je nach Bundesland und individueller Vereinbarung variieren und betragen in der Regel etwa 7-10% des Kaufpreises. Es ist wichtig, diese Nebenkosten bei der Finanzplanung zu berücksichtigen, um eine vollständige Kostenübersicht für den Immobilienkauf zu haben.

Der Lasten- und Nutzenübergang ist der Zeitpunkt, zu dem die rechtlichen und wirtschaftlichen Eigentumsverhältnisse an einer Immobilie zwischen Verkäufer und Käufer oder Vermieter und Mieter wechseln. Der Lastenübergang markiert den Zeitpunkt, zu dem der Käufer oder Mieter die Verantwortung für die Immobilie übernimmt und damit auch die Lasten wie beispielsweise Betriebskosten, Instandhaltung und Versicherungen trägt. Der Nutzenübergang kennzeichnet den Zeitpunkt, zu dem der Käufer oder Mieter die wirtschaftlichen Vorteile und Nutzungsmöglichkeiten der Immobilie genießt. Der Lasten- und Nutzenübergang wird in der Regel im Kauf- oder Mietvertrag vereinbart und hat rechtliche und finanzielle Auswirkungen auf beide Parteien.

Eine Leibrente ist eine regelmäßige Zahlung, die auf Lebenszeit einer oder mehrerer Personen vereinbart wird und als Gegenleistung für die Übertragung eines Grundstücks oder einer Immobilie erfolgt. Die Leibrente kann beispielsweise im Rahmen eines Kaufvertrags oder einer Schenkung vereinbart werden und wird solange gezahlt, wie der Begünstigte lebt. Sie dient dazu, den Verkäufer oder Schenker zu versorgen und stellt eine lebenslange Einkommensquelle dar. Die Höhe der Leibrente richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie Alter, Lebenserwartung und Vereinbarungen im Vertrag.

Ein Leitungsrecht ist ein dingliches Recht, das einem Berechtigten das Recht einräumt, Leitungen, wie beispielsweise Strom-, Wasser- oder Gasleitungen, über ein fremdes Grundstück zu verlegen oder zu nutzen. Leitungsrechte werden oft im Rahmen von Versorgungsverträgen oder öffentlich-rechtlichen Genehmigungen begründet und dienen der Versorgungssicherheit und Infrastrukturentwicklung. Leitungsrechte können den Wert eines Grundstücks beeinflussen und müssen bei der Bewertung und Transaktion berücksichtigt werden.

siehe auch Flurkarte

Eine Löschungsbewilligung ist eine schriftliche Erklärung des Gläubigers, dass eine im Grundbuch eingetragene Belastung, wie eine Hypothek oder Grundschuld, gelöscht werden kann. Diese Bewilligung ist erforderlich, wenn ein Kredit vollständig zurückgezahlt wurde und die damit verbundene Sicherheit nicht mehr benötigt wird. Um eine Grundschuld oder Hypothke aus dem Grundbuch löschen zu können ist zwingend eine notarielle Beurkung notwendig. Der Notar beantragt nach der Beurkundung eine Löschung beim Grundbuchamt, um die Belastung aus dem Grundbuch entfernen zu lassen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um das Grundstück frei von finanziellen Verbindlichkeiten zu halten.

Eine Maisonettewohnung ist eine mehrstöckige Wohnung innerhalb eines Gebäudes. Oftmals erstreckt sie sich über zwei Etagen, die durch eine interne Treppe verbunden sind. Diese Art von Wohnung vermittelt ein großzügiges Raumgefühl und bietet oft eine klare Trennung zwischen Wohn- und Schlafbereichen. Maisonettewohnungen sind besonders in städtischen Gebieten beliebt.

Der Begriff „Mansarde“ ist zurückzuführen auf eine bestimmte Dachform, die es im 18. Jahrhundert ermöglichte, auch das Dach als Wohnraum zu nutzen. Damals wurde der neu geschaffene Wohnraum oft von Bediensteten der Hauseigentümer bewohnt. Später, als der Bedarf nach Wohnraum wuchs, war die Mansardenwohnung beliebt bei einkommensschwachen Studierenden oder Künstlern. Heute wird eine Mansardenwohnung aber längst nicht mehr mit Armut assoziiert. Sie zeichnet sich durch schräge Wände und Dachflächenfenster aus. Mansardenwohnungen haben oft eine gemütliche Atmosphäre und bieten besondere architektonische Details. Aufgrund der Dachschrägen kann die Nutzung des Raumes jedoch eingeschränkt sein.

Die Mietpreisbremse ist eine gesetzliche Regelung, die in bestimmten Gebieten gilt, um den Anstieg der Mieten zu begrenzen. In Nordrhein-Westfalen trat sie am 1. Juni 2015 in Kraft. Sie besagt, dass bei der Neuvermietung einer Immobilie die Miete nicht mehr als 10% über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Diese Regelung gilt jedoch nicht überall und umfasst Ausnahmen. In NRW gilt die Mietpreisbremse beispielsweise in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Münster für die Städte Münster, Telgte und Düsseldorf. Ausnahmen bestehen, wenn die vorherige Miete bereits höher war, bei Neubauten, nach umfassenden Modernisierungen, für möblierte Wohnungen und bei Kurzzeitmieten.

Die Nachbindefrist kommt aus dem sozialen Wohnungsbau. Sie bezieht sich auf die Regelung, dass nach dem Auslaufen eines Kredites die Bedingungen des sozialen Wohnungsbaus – wie Mietpreisbindungen (Kostenmiete) oder Belegungsrechte – noch für weitere 10 Jahre bestehen bleiben müssen. Diese Frist soll sicherstellen, dass bezahlbarer Wohnraum auch nach der Rückzahlung des Kredites erhalten bleibt.

Die notarielle Beurkundung ist ein formaler Prozess, bei dem ein Notar die Echtheit und Rechtswirksamkeit eines Vertrags, einer Erklärung oder einer Unterschrift bestätigt. Bei Immobilienkäufen ist die notarielle Beurkundung gesetzlich vorgeschrieben, um sicherzustellen, dass beide Parteien über ihre Rechte und Pflichten informiert sind und der Vertrag rechtskräftig ist. Der Notar ist im Gegensatz zu einem Rechtsanwalt zur Neutralität gegenüber den Parteien verpfichtet. Seine Gebühren richten sich nach einer Gebührenordnung. Während der Notar den Vertrag oder die Erklärung vorliest können die Vertragsparteien Fragen stellen.

Die Offenbarungspflicht wird auch als Aufklärungspflicht bezeichnet. Sie bezieht sich auf die gesetzliche oder vertragliche Pflicht, wesentliche Informationen offen zu legen. Beim Immobilienkauf oder -verkauf müssen bekannte Mängel oder rechtliche Einschränkungen der Immobilie dem Käufer mitgeteilt werden. Im Gegensatz dazu müssen offensichtliche Mängel, die zu erkennen sind, nicht explizit offenbart werden. Ist der Kaufinteressent nicht in der Lage, solche offensichtlichen Mängel selbst zu erkennen, sollte sich dieser von einer verständigen Person bei der Besichtigung begleiten lassen.

Öffentlicher Glaube bezieht sich im Grundbuchrecht auf die Vermutung der Richtigkeit und Vollständigkeit der Grundbucheintragungen. Diese Vermutung schützt den guten Glauben des Erwerbers einer Immobilie. Gemäß § 892 BGB gilt, dass ein Erwerber darauf vertrauen kann, dass die im Grundbuch eingetragenen Rechte und Belastungen korrekt sind, sofern kein Widerspruch eingetragen ist. Nicht am öffentlichen Glauben nehmen teil die Lagebezeichnung, die Flächengröße und die Nutzungsart.

Ein Optionsvertrag im Immobilienbereich ist eine Vereinbarung, die dem Käufer das Recht einräumt, eine Immobilie innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Er verpflichtet den Verkäufer, die Immobilie während dieser Zeit nicht an andere zu verkaufen. Allerdings ist nach §311b BGB jede Vereinbarung, die nicht notariell beurkundet wird, nichtig. Zwar könnten bei Nichteinhaltung durch den Geschädigten Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. In der Praxis sind diese Anspräche eher schwierig durchzusetzen. Damit ist der Optionsvertrag vor allem ein psychologisches Instrument in der Vermarktung und begründet keine Verpflichtung beider Pateien.

Pacht ist ein Vertrag, bei dem ein Verpächter dem Pächter eine Immobilie oder ein Grundstück zur Nutzung überlässt. Im Gegensatz zur Miete darf der Pächter die Immobilie bewirtschaften und die Erträge daraus nutzen, zahlt dafür jedoch einen Pachtzins.

Prolongation bezeichnet die Verlängerung eines bestehenden Darlehens zu neuen Konditionen. Im Immobilienbereich betrifft dies meist die Verlängerung eines Immobilienkredites nach Ablauf der Zinsbindungsfrist.

Die Realteilung bezeichnet die Aufteilung eines Grundstücks in zwei oder mehr rechtlich eigenständige Grundstücke. Dies kann sinnvoll sein, wenn das ursprüngliche Grundstück überdurchschnittlich groß ist und durch eine Realteilung die Wirtschaftlichkeit aller Grundstücke insgesamt erhöht werden kann. Eine Realteilung wird im Liegenschaftskataster durch das Anlegen eines einzelnen Flurstücks pro Grundstück vermerkt und ein neues Grundbuchblatt angelegt.

Die Rendite ist der Ertrag, den eine Immobilie im Verhältnis zum eingesetzten Kapital abwirft. Sie wird in Prozent ausgedrückt. Die Rendite wird jährlicher Ertrag / eingesetztes Kapital x 100 berechnet.

Das Souterrain wird auch Tiefpaterre genannt. Es bezeichnet ein Geschoss, das teilweise unter der Erdoberfläche liegt. Souterrainwohnungen haben oft Fenster und Zugang zum Garten oder Hof und bieten eine preiswerte Wohnalternative. Sie können aufgrund ihrer Lage weniger Tageslicht haben und sollten gut belüftet und trocken gehalten werden, um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.

Tilgung bezeichnet die Rückzahlung eines Kredits. Bei Immobilienkrediten erfolgt die Tilgung in der Regel in regelmäßigen Raten über einen bestimmten Zeitraum. Die Tilgungsrate besteht aus einem Tilgungsanteil und einem Zinsanteil. Durch die Tilgung verringert sich die Restschuld und damit auch die Zinslast des Kreditnehmers. Der Kreditnehmer tilgt so lange, bis das Darlehen vollständig getilgt und damit abbezahlt ist.

Tilgungsfreijahre sind Zeiträume, in denen der Kreditnehmer nur die Zinsen eines Kredits zahlt, ohne dass die eigentliche Darlehenssumme getilgt wird. Diese Jahre bieten dem Kreditnehmer eine finanzielle Entlastung. Tilgungsfreijahre werden meistens für den Anfang des Kreditzeitraumes vereinbart. Sie führen jedoch zu höheren Gesamtkosten, da die Restschuld länger bestehen bleibt und somit auch die Zinsbelastung über einen längeren Zeitraum hinweg höher ist.

Ein Übergabeprotokoll ist ein schriftliches Dokument, das bei der Übergabe einer Immobilie zwischen Verkäufer und Käufer oder Vermieter und Mieter erstellt wird und den Zustand und die Übernahme der Immobilie dokumentiert. Das Übergabeprotokoll enthält typischerweise Angaben zu Mängeln, Schäden, Zählerständen, Schlüsselübergaben und sonstigen vereinbarten Bedingungen und dient als Nachweis und Sicherheit für beide Parteien. Es ist ein wichtiges Instrument zur Vermeidung von Streitigkeiten und Missverständnissen und sollte sorgfältig erstellt und von beiden Parteien unterzeichnet werden.

Umbauter Raum bezeichnet das Volumen eines Gebäudes, das von den äußeren Begrenzungsflächen umschlossen wird. Es wird in Kubikmetern (m³) angegeben. Die Angabe des umbauten Raumes dient als Grundlage für die Ermittlung der Baukosten, der Versicherungsprämien und zur Wertermittlung für die finanzierende Bank. Der umbaute Raum umfasst alle bewohnbaren und nicht bewohnbaren Teile des Gebäudes, einschließlich Keller und Dachboden. Der umbaute Raum ist Bestandteil der Bauunterlagen.

Die Unbedenklichkeitsbescheinigung wird vom Finanzamt ausgestellt. Sie bestätigt, dass die Grunderwerbsteuer für einen Immobilienkauf gezahlt wurde. Die Unbedenklichkietsbescheinigung wird vom Notar eingeholt. Ohne diese Bescheinigung darf das Grundbuchamt keine Umschreibung der Immobilie auf den neuen Eigentümer vornehmen. Der offizielle Begriff lautet „Bescheinigung nach Steuersachen“. Die rechtliche Grundlage hierfür findet sich in § 22 Grunderwerbsteuergesetz (GrEStG).

Ein variabler Zinssatz ist ein Zinssatz, der sich während der Laufzeit eines Darlehens oder Kredits in regelmäßigen Abständen ändern kann. Er wird an einen Referenzzinssatz, wie den Euribor oder den Libor, gekoppelt. Diese Art von Zinssatz bietet sowohl Chancen auf Zinssenkungen als auch Risiken bei Zinserhöhungen und wird oft bei kurzfristigen Finanzierungen oder in wirtschaftlich stabilen Zeiten bevorzugt. Im Gegensatz zu einem Darlehen mit einem Festzins kann ein Kredit mit variablem Zins vom Kreditnehmer kurzfristig gekündigt werden.

Das Vorkaufsrecht gibt einer bestimmten Person oder Institution das Recht, eine Immobilie vor anderen potenziellen Käufern zu erwerben, wenn der Eigentümer sie verkaufen will. Es kann gesetzlich (z.B. § 577 BGB für Mieter) oder vertraglich vereinbart sein. Ein privates Vorkaufsrecht sollte zur Sicherheit im Grundbuch eingetragen werden. Das gesetzliche Vorkaufsrecht kann beispielsweise auch zugunsten von Gemeinden bestehen, um Stadtentwicklungsziele zu verwirklichen.

Ein Wegerecht ist ein dingliches Recht, das einem Berechtigten das Recht einräumt, ein Grundstück über das Grundstück eines anderen zu betreten oder zu befahren. Es dient dazu, die Zufahrt zu einem Grundstück zu ermöglichen oder zu gewährleisten und wird oft durch Grunddienstbarkeiten oder persönliche Dienstbarkeiten begründet. Ein Wegerecht kann entweder öffentlich-rechtlich oder privatrechtlich vereinbart sein und muss bei der Immobilienbewertung und -transaktion berücksichtigt werden, da es den Wert und die Nutzbarkeit eines Grundstücks beeinflussen kann.

Die Wohnfläche umfasst die Grundfläche aller Räume, die zu einer Wohnung gehören und zu Wohnzwecken genutzt werden können. Dazu zählen Wohn- und Schlafräume, Küchen, Bäder und Flure. Balkone, Terrassen und Keller werden nur anteilig berücksichtigt. Zur Berechnung der Wohnfläche kommen drei Methoden infrage. Diese sind die Berechnung nach der zweiten Berechnungsverordnung, die Wohnflächenverordnung und die DIN 277. Bei einem Verkauf oder einer Vermietung sollte klar kommuniziert werden, welche Methode genutzt wurde, um spätere Klagen von Käufern oder Mietern zu vermeiden.

Das Wohnrecht ist das Recht einer Person, eine Immobilie oder einen Teil davon zu bewohnen, ohne Eigentümer zu sein. Es kann auf Lebenszeit oder befristet gewährt werden und wird oft zugunsten von Familienangehörigen eingetragen. Das Wohnrecht ist eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit. Sie wird im Grundbuch eingetragen und im § 1093 BGB geregelt. In der Praxis kommt das Wohnrecht oft dann zum Tragen, wenn eine Person beispielsweise eine Immobilie frühzeitig an Familienangehörige verschenkt oder vererbt, sich aber absichern möchte, die Immobilie weiterhin bewohnen zu dürfen

Die Zeilenbauweise ist eine Bauweise, bei der mehrere Gebäude parallel und in gleichmäßigen Abständen zueinander errichtet werden. Längere, schmale Gebäude werden hierbei quer zur Verkehrsachse gebaut um Platz zu sparen. Diese Bauweise ist häufig in städtischen Wohnsiedlungen zu finden und ermöglicht eine effiziente Nutzung des Grundstücks. Sie ermöglicht eine gute Belüftung und Belichtung der Gebäude. Zeilenbauweise wird oft für Reihenhäuser oder Mehrfamilienhäuser verwendet.

Eine Zeitrente ist eine regelmäßige Zahlung, die für eine bestimmte Zeitdauer vereinbart wird und als Gegenleistung für die Übertragung eines Grundstücks oder einer Immobilie erfolgt. Die Zeitrente kann beispielsweise im Rahmen eines Kaufvertrags oder einer Nutzungsvereinbarung vereinbart werden und wird in der Regel monatlich, quartalsweise oder jährlich gezahlt. Sie dient dazu, den Kaufpreis oder die Vergütung für die Nutzung einer Immobilie über einen festgelegten Zeitraum zu verteilen und kann eine alternative Form der Finanzierung oder Entschädigung darstellen.

Die Zinsfestschreibung bezeichnet den Zeitraum, in dem der Zinssatz eines Kredits festgeschrieben und somit unveränderlich ist. Diese Festschreibung bietet dem Kreditnehmer Planungssicherheit und Schutz vor steigenden Zinsen. Die Dauer der Zinsfestschreibung kann variieren und wird im Kreditvertrag vereinbart, häufig beträgt sie zwischen fünf und 20 Jahren. Das Pendant zur Zinsfestschreibung ist der variable Zinssatz.

Zwischenfinanzierung ist ein kurzfristiges Darlehen, das die Zeit bis zur endgültigen Finanzierung überbrückt. Sie wird häufig genutzt, wenn Eigenkapital aus einer noch nicht verkauften Immobilie oder aus einer fälligen Lebensversicherung erwartet wird. Zwischenfinanzierungen sind in der Regel zinsintensiv und sollen kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrücken.

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